Paradiso
Samstag, 3. März 2012
Montag, 16. Januar: Pinguine und andere außergewöhnliche Gestalten
Samstag, 3. März 2012, 16:26
Heute Morgen wurden wir aus unserem Hostel in Oamaru geschmissen. Aber erst mal ganz von vorne. Nachdem wir uns Timaru angeschaut hatten und es dort ganz nett fanden, aber trotzdem noch weiterfahren wollten nach Oamaru, war der erste Eindruck eigentlich auch gar nicht mal schlecht. Die Stadt wirkte ziemlich ausgestorben, mit vielen leerstehenden und teilweise kaputten Gebäuden und wenig guten Geschäften, sowie kaum Leuten in den Straßen. Das Hostel, indem wir waren, ist mehr ein Privathaus mit drei Zimmern darin, und das Haus gehört einer alten, seltsamen Frau. Die hat gleich mal damit angefangen, kaum dass wir zur Tür reingekommen sind, uns zu sagen, was wir zu tun haben. Wir sollten gleich nachdem wir unser Gepäck reingeholt hatten mit ihr auf eine kleine Stadtrundfahrt gehen, damit sie uns zeigen konnte, wo wir am Abend Pinguine sehen könnten. Eigentlich sehr nett. Das Auto hat aber ganz fürchterlich gestunken und gefahren ist sie auch wie eine Verrückte. Während der Autofahrt sagte sie uns dann, dass wir am Abend mit unserem Auto zu den Pinguinen fahren sollen und die Schwedin aus unserem Zimmer und den Franzosen aus dem anderen Zimmer mitnehmen sollen, weil die nämlich kein Auto haben. Als wir aber sagten, dass wir gar nicht wissen, ob wir gleich an diesem Abend raus zu den Pinguinen fahren wollen (schließlich hatten wir einen langen Weg hinter uns und waren dementsprechend kaputt und wir hatten sowieso vor, zwei Nächte zu bleiben), da ist sie ziemlich energisch geworden und sagte: „Ihr fahrt da heute Abend hin!“. Also schön, sind wir also doch hingefahren und die anderen haben wir auch mitgenommen, ja.

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Hach, sind Pinguine was Tolles. Würden die nicht so stinken und wären sie nicht so laut, würde ich mir da ja – abgesehen von sämtlichen Artenschutzgeschichten – glatt einen für meine Badewanne zulegen (wenn ich denn eine hätte). Am Hafen konnten wir dann die Blue Penguins dabei beobachten, wie sie nahezu unbeeindruckt von den herumstehenden Menschen, aus dem Wasser, über die Straße und ab in ihre Nester in den Kellern alter Häuser schlüpften. Irgendwie mussten wir da an die Pinguine aus „Madagascar“ denken, wie sie in kleinen 3er-Gruppen da rumwatschelten und „ertappt“ gefühlt stehen blieben, wenn man sie vor ihren „Nesteingängen“ überraschte.
Dann haben wir uns noch die seltenen Gelbaugenpinguine angeguckt. Dazu sind wir ein paar Minuten mit dem Auto an einen Küstenabschnitt gefahren. Im gesamten umliegenden Busch hat man die Schreie der Pinguine gehört und sich so richtig „mittendrin“ gefühlt. Nach etwas Geduld haben wir dann schließlich auch ein Pinguinpärchen dabei beobachten können, wie sie sich gegenseitig geputzt haben. Unten am Strand haben wir dann gaaanz viele wunderschöne Paua-Muscheln gefunden und ganz hinten in der Ecke eines Felsens versteckt ein kleines Robbenjunges. Leider mussten wir ein paar Meter vorher auch eine tote Robbe entdecken… scheinbar von der Kolonie abgekommen.

Am nächsten Morgen haben wir es uns frühstückstechnisch ganz gut gehen lassen mit Obst, Joghurt, Müsli etc. Da wollte Scarlett sich gerade umziehen um anschließend die Stadt zu erkunden, als – ohne anzuklopfen – die alte Hostelbesitzerin ins Zimmer stürmte und uns aufforderte das Haus auf der Stelle zu verlassen, da sie nun putzen möchte und böse wird wenn ihr da jemand in die Quere kommt. Nun gut, ist ja nicht, dass man für das Zimmer bezahlt hätte... Als wir ihr sagten, dass wir eh jeden Moment gehen wollen, Scarlett sich nur noch umziehen muss, wurde sie von 0 auf 100 ziemlich wütend und laut und meinte wir sollen sofort raus. Nunja, ich bin nunmal nicht der Typ Mensch der dazu geschaffen ist, sich so etwas gefallen zu lassen und habe ihr so mit gewisser Härte in der Stimme erklärt, dass sie sich nur einen Augenblick zu gedulden hat und sie dann freie Bahn hätte. Damit wollte sie sich jedoch nicht zufrieden geben und bat uns, nach gefühlter ewiger Diskussion, schlussendlich das Hostel auf der Stelle zu räumen, inklusive Hab und Gut, weil wir schlechte Energien verbreiten würden. Nachdem wir dann noch darum streiten mussten, wenigstens unser Geld für die folgende (schon bezahlte) Nacht zurückzubekommen, verließen wir das Hexenhaus mit dickem Hals, jedoch beinahe erleichtert, nicht noch eine Nacht länger dort bleiben zu müssen. (Alex)




Peeenguin

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